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Monat: Dezember 2021

Marketingerfolg aus der Alpenregion

Marketingerfolg aus der Alpenregion

Nebst dem grossen touristischen Angebot beherbergen die Bergregionen auch manches Gewerbe, welches man im erstem Moment eher in der Grossstadt erwarten würde. Mit dazu beigetragen hat mit grosser Sicherheit auch die digitale Revolution, welche das Knowhow, welches früher nicht für alle zugänglich war, auch in das hinterletzte Schweizer Bergdorf gebracht hat. So kann man heute einen Onlineshop natürlich genauso gut in den Alpen betreiben, wie in der Grossstadt. Man muss sich einzig überlegen, ob es sinnvoll ist, das Lager auch am Berg einzurichten. Denn damit fallen natürlich hohe Transportkosten an und aus ökologischer Sicht, macht ein Lager in der Nähe eines Autobahnanschlusses selbstverständlich mehr Sinn. Die Chancen des Internets haben so den Bergregionen durchaus viele Jobs gebracht, da der Standort mit den heutigen Vertriebskanälen an Relevanz verloren hat.

Eines der bekanntesten Beispiele für Firmen, welche aus den Bergregionen stammen ist sicher die weltberühmte Marke FREITAG, welche von den gleichnamigen Brüdern Markus und Daniel Freitag in Davos gegründet wurde. Auch wenn der Hauptsitz mittlerweile in Grossraum Zürich zu Hause ist, so gibt es in Davos doch auch noch einen Flagship Store, in welchem sich Touristen und Einheimische mit den hochwertigen Taschen aus Lastwagenplanen eindecken können. FREITAG ist heute ein Brand mit internationaler Ausrichtung, welcher Produkte in die ganze Welt verkauft. Dabei folgt dir Firma immer noch nachhaltigen Grundsätzen und setzt auf Recycling und faire Arbeitsbedingungen.

Freitag Davos
FREITAG Store Davos

Der Engadiner Schreiner Tino Andri hat sich eine besonders ausgefallene Nische ausgesucht. Er schnitzt hochwertige Sexspielzeuge aus Holz und vertreibt diese sehr erfolgreich in seinem eigenen Onlineshop. Was mit einem Scherz für Kollegen angefangen hat ist heute zu einem rentablen Business für ihn geworden. Das ein solches Geschäft heute kommerziell betrieben werden kann ist zu einem grossen Teil den Vorteilen des Internets zu verdanken. So müssen die Kunden von Tino Andri heute nicht mehr den aufwändigen Weg in die Berge auf sich nehmen, sie bestellen einfach mit ein paar Klicks seine Produkte und zahlen online per Kreditkarte. https://www.manufucktura.com/

Ein weiteres spannendes Produkt wird in der österreichischen Alpenregion produziert. Die Firma Alpenrauch, hat sich auf die Produktion von Shishas spezialisiert und drückt diesem ursprünglich orientalischen Produkt mit viel Liebe den Stempel der österreichischen Alpen auf. Die Wasserpfeifen Modelle hören allesamt auf die Namen von bekannten Bergen. Mit dem lokalen Image konnte sich Alpenrauch hervorragend von der Konkurrenz abheben und Zielgruppen erschliessen, welche sich vor dem Markteintritt für Produkte aus der Türkei oder Ägypten entschieden hätten. Hier geht es zum Schweizer Vertrieb von Alpenrauch Produkten: www.shisha-heaven.ch

Fazit: Nebst allen negativen Aspekten, welche die Digitalisierung in der Gesellschaft verursacht hat, hatte das Internet für viele Gewerbezweige gerade in den Bergregionen einen nachhaltig positiven Einfluss. Es bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft viele junge Unternehmer in den ländlichen Regionen bleiben können und dank wertvollen Arbeitsplätzen die Landflucht abbremsen können.

Kleine Skigebiete anstatt Stau auf der Piste

Kleine Skigebiete anstatt Stau auf der Piste

Ski und Snowboard fahren ist wurde in den letzten Jahren – insbesondere auch während der Pandemie – wieder bei der breiten Masse extrem beliebt. Das alte Sprichwort «Alles fährt Ski» scheint wieder eine Tatsache zu sein. Viele Arbeitnehmende arbeiten neu in Kurzarbeit und können sich ihre Freizeit viel flexibler einteilen. So treffen sich heute unter der Woche viel mehr Leute in den populären Skigebieten, als in den Jahren vor der Pandemie. Das dürfte einerseits die Betreiber der Bergbahnen freuen, welche jedes Jahr um ihre Umsätze bangen müssen. Seih es mal wegen Schneemangel oder wegen ausbleibenden Gästen aus dem Ausland.

skigebiet tschappina heinzerberg

Meine persönliche Erfahrung aus diesem und dem letzten Winter sind folgende: Die grossen Skigebiete wie zum Beispiel Davos, Laax, Lenzerheide, aber auch Zermatt sind mittlerweile auch unter der Woche und in der Nebensaison so stark frequentiert, dass der Spass im Schnee ziemlich schnell unter den Menschenmassen leiden kann. Auch wenn ich mich von starken Elektromotoren auf den Berg ziehen lasse, steht bei mir beim Skifahren trotz allem immer noch das Naturerlebnis im Vordergrund. Ich mag mich noch gut an die Wintersaison 1996/97 erinnern, welche ich mit Freunden in Davos verbracht habe.

Es kam unter der Woche sehr oft vor, dass wir bei schönstem Wetter und tollen Schneeverhältnissen praktisch die einzigen Skifahrer am Schlepplift waren. Zu hören war einzig das Geräusch der Skilift-Bügel, welche über die Masten gescheppert sind. Das sind wunderbare starke Erinnerungen, welche ich nicht missen möchte. Heute zeigt sich auf dem Berg leider auch in der Off Season ein ganz anderes Bild: Menschenmassen auf den leistungsstarken Liften verursachen dann vor allem auf den Pisten einen Stau, welcher nicht nur keinen Spass macht sondern auch gefährlich ist. Denn auch wenn die Pisten breit sind, kommt es mittlerweile sehr oft vor, dass man andere Sportler gefährlich kreuzt. Zwar tragen alle Helm, aber dafür wird umso rücksichtsloser drauf los gefahren.

Pistenplan Skigebiet Tschappina
Klein aber fein: Das Skigebiet Tschappina beim Piz Beverin

Lichtblick sind für mich die kleinen Skigebiete, welche es Gott seih dank an vielen Orten in der Schweiz immer noch gibt. Mein persönlicher Favorit ist dabei Tschappina, ein kleiner Skiort am Glaspass oberhalb von Thusis, welcher mit nur 3 Liften, entspanntes Schneevergnügen auf nicht zu steil abfallendem Gelände bietet. Trotz der kleinen Grösse ist das Gebiet vielfältig und dank den langsamen Bügelliften herrscht auf den Piste nicht zu viel Verkehr. Die Leute sind bodenständig und freundlich, die Tageskarten erschwinglich und dank der Südlage ist das Wetter oft prächtig. Wer also so wie ich den grossen Skigebieten überdrüssig geworden ist, der tut gut daran sich die kleinen Gebiete etwas näher anzuschauen.