E-Bikes auf Wanderwegen
Die E-Mobilität hat auch in den Bergen Einzug gehalten. Dabei stehen für einmal nicht die E-Scooter im Vordergrund, welche in den Städten an jeder Strassenecke stehen. In alpinen Gegenden haben sich die E-Bikes mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durchgesetzt, was zu einer starken Frequentierung des Wanderwegnetzes der Schweiz führt. Schon der Trend der Mountainbikes hat zu einer ungeahnten Auslastung der Bergbahnen im Sommer geführt. Alles in allem ist das für die Bergbahnen sicherlich eine positive Entwicklung. Da die Schneesicherheit im Winter Jahr für Jahr abnimmt, kommt die Zunahme des Sommersports den Alpentälern gerade recht gelegen. Die beliebtesten Bergbahnen für Mountainbike Fahrer, wie zum Beispiel die Lenzerheide im Bündnerland verzeichnen an guten Sommertagen eine Auslastung mit Wartezeiten, welche an die guten alten Wintertage erinnern.
Seit sich die Akkuleistung der E-Mountainbikes sprunghaft verbessert hat, weichen aber viele Bergsportler auf Regionen um, welche gar nicht mit Bergbahnen erschlossen sind. Für was auch, wenn man „den Lift“ quasi immer unter dem Sattel mit dabei hat. Musste man sich früher mit dem Mountainbike mühsam den Berg heraufquälen, so überholt man heute Wanderer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Lag früher maximal eine Bergetappe mit Talfahrt pro Tag drin, so kann man mit den modernen leistungsfähigen E-Bikes heute locker mehrere Gipfel erklimmen und dann die abenteuerliche Talfahrt geniessen.
Nebst den tollen Errungenschaften, welche uns die E-Mobilität auch für die Bergregionen gebracht hat, gibt es doch auch viele negative Aspekte dieser Entwicklung:
Biker nutzen in der Regel die normalen Wanderwege. Dabei kommt es zu engen Kontakten mit den Wanderern. Diese sind verständlicherweise wenig erfreut darüber, dass sie die ruhigen Wanderwege mit Horden von abenteuerlustigen E-Bike Fahrern teilen müssen. Es kann ganz schön mühsam sein, wenn man auf einer Wanderung permanent für vorbeifahrende Velofahrer Platz machen muss. Kommt dazu, dass natürlich auch die Natur durch die neu erschlossenen Velogebiete gestört wird. Denn wo sich früher wegen der anstrengenden Bergfahrt kaum ein Fahrradfahrer verirrt hat, dort finden sich heute Velofahrer aller Couleur, welche natürlich auch die Ruhe der Tiere stören. In Zukunft wird man wohl nicht darum kommen, neue Regeln aufzustellen, oder sogar neue Wege für E-Bike Fahrer zu erschliessen. Sonst könnte es schon bald zu grösseren Engpässen auf den Wanderwegen führen und die Fronten verhärten sich weiter. Tipp: Werfen Sie einen Blick den Beitrag vom Schweizer Fernsehen zum Thema E-Bike – Streit um Schweizer Wanderwege. Haben Sie Anregungen zum Beitrag oder hilfreiche Informationen? Wir freuen uns über Ihr Feedback zum Artikel.